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Wir sind wieder da: Hilden - 1854 3-1

Seit letztem Samstag haben wir wieder eine Jugendmannschaft am Start, nämlich in der Klasse U20 in der Bezirksliga. Ein Blick auf die Aufstellungen zeigt, dass wir uns mit unserer jungen Truppe ziemlich genau im Durchschnitt bewegen und auch die anderen Teams hauptsächlich mit ganz jungen (ab 8 Jahren) Spielern am Start sind. Wir traten diesmal in der Besetzung Gerwin Payenberg, Tobias Naumann, Justus Glowatz und Julian Voit an, Anna als gemeldetes Brett 2 konnte leider nicht. Der Mannschaftsführer war bei seinem ersten verantwortlichen Einsatz noch nervös und vergas erst einmal den Schlüssel zum Materialschrank zu Hause, konnte ihn aber noch rechtzeitig holen und alles zum Match vorbereiten. Die Gegner waren pünktlich mit Spielern und Betreuern zur Stelle und es konnte nach ein paar warmen Worten zur Begrüßung losgehen:

1-0, Justus, Brett 3

Justus spielte das Damengambit, sein Gegner wählte Albins Gegengambit, wich dann aber schnell von der Theorie ab (das ist das Schöne bei den Kindern, sie lassen sich noch nicht von Theorie-Varianten und Routine knechten, hier wird schon ab dem zweiten bis dritten Zug Schach gespielt!). Schwarz büßte nach Damentausch früh die Rochade ein, Justus verpasste es aber, mit dem "üblichen" Lg5+ und 0-0-0+ schnell in deutlichen Vorteil zu kommen (aber gelernt hat er das jetzt). Dennoch spielte er auf Taktik gegen den schwarzen König, ließ einen Springer in seine Stellung eindringen, den er aber unter Tempogewinnen wieder vertreiben konnte. Dann wollte er eine Fesselung in der d-Linie ausnutzen, übersah dabei aber seinerseits eine Fesselung in der f-Linie, die ihn scheinbar einen Turm kostete. Allerdings konnte Justus im Gegenzug einen Doppelangriff anbringen, den sein Gegner falsch parierte und dabei nicht nur den Turm zurückgab, sondern unmittelbar danach noch ein Matt in drei Zügen zu ließ, das Justus dann auch gab. Lehre: Überlegene Stellungen können im Schach ganz schnell kippen, einmal hin und zum Glück auch gleich wieder zurück!


Na, wer sieht das Matt?

1-1, Julian, Brett 4

Julian dachte sich: Heute spiele ich einmal Russisch! Und wie das Leben so spielt kam natürlich ein paar Züge später das übliche Motiv mit den Springern auf e4 und e5 sowie der weißen Dame auf e2 ins Spiel, allerdings in etwas komplizierterer Version, schwupps, da war eine Figur weg. Aber auch hier zeigte sich, dass trotzdem alles noch drin ist und wenige Züge später hätte Julian die Dame mit riesigem Vorteil gewinnen können:


Hier ist nach dem letzten Zug von Weiß Sb1-c3 was drin....

Aber Julian setzte anders fort und danach ließ ihn sein Gegner nicht mehr vom Haken, baute seinen Materialvorteil konzentriert aus und nutzte ihn am Ende noch zum Mattangriff aus. Lehre: Man kriegt in der Klasse immer wieder mal eine Chance, aber auch nicht beliebig oft!

2-1, Tobias, Brett 2

Hier stand Französisch auf dem Brett, allerdings mit frühem f4 (ich muss Peter Böhm vom Jugendtraining fern halten ;-) )und d3. Man merkte, dass Tobias scharf auf Angriff war, weil er ohne Rücksicht auf die eigene Deckung lang rochierte und seinem Gegner eigentlich mächtige Chancen einräumte. Der glaubte Tobi aber aufs Wort und spielte am Königsflügel mit. Mit einer taktischen Abwicklung sicherte sich Tobias eine Qualität und Freibauern am Damenflügel, gegen die auch ein gegnerischer Freibauer, der nur vom Springer unterstützt wurde, nichts ausrichten konnte. Lehre: Material gewinnen, abtauschen, Freibauern durchmaschieren lassen, Schach kann so einfach sein. Da lacht das Trainerherz!

3-1, Gerwin, Brett 1

Hier ging die Partie ins Italienische über. Ich weiß nicht genau wie, aber als ich irgendwann aufs Brett sah, hatte Gerwin zwei Mehrfiguren und ich habe die Partie da schon irgendwie abgehakt. Ob sein Gegner noch Schwindelchancen hatte , weiß ich gar nicht. Jedenfalls gelang es Gerwin, sich zu befreien und das Mehrmaterial per Matt auf g2 ins Szene zu setzen.

Fazit

Richtig aufregend für die Rookies! Jedenfalls sind alle heiß auf DWZ (nein, ich kann Euch heute nicht ausrechenen, was Ihr bekommen werdet!) und die Jungs haben jetzt am eigenen Leib erlebt, dass man sich wie ein König fühlt, wenn man mal eine richtige Turnierpartie im Mannschaftskampf gewinnt (ich kann mich noch gerade so daran erinnern). Und dass es im Gegensatz natürlich genau so weh tut, wenn man verliert. Eine echte Schule für das Leben. Bemerkenswert auch die Ruhe im Spielsaal und das auch mal über die Züge nachgedacht wurde (wenn auch niemand die 90 Minuten für 40 Züge ausgenutzt hat). Dank auch an alle anwesenden Begleiter und Betreuer, die das ganze so gesehen haben, wie es sein sollte, nämlich Hauptsache Spaß am Spiel und langsames Herantasten an das Turnierschach ohne den Bierernst, den die Ollen manchmal an den Tag legen. Und bringt alle Eure Partien zum Training mit, jetzt wird analysiert!
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